Per Mail erreicht uns die Anfrage des 16-jährigen Schülers Sasha, ob wir  einige Fragen für ein Schulprojekt beantworten. Sasha geht in die 2. Oberstufe und hat das Thema „Barfen“ gewählt, weil auch er einen Hund hat und sich mit der Ernährungsform des Barfens auseinandersetzen will.

Wir haben Sashas Wunsch erfüllt und teilen natürlich auch mit Euch das Interview.

Sasha: Soll man Hunde mit Rohfleisch bzw (barfen) ernähren?

Barfinfo: BARF, also die Biologisch artgerechte Rohfütterung sehen wir als die ideale Ernährungsform für den Hund an. Er ist ein s.g. „omni-Carnevore“ – also ein Fleischfresser (hierfür steht das Carnevore), der bis zu einem gewissen Grad auch andere Sachen ( omni = alles) verdauen kann. Hauptbestandteil des Futters sollte aber Fleisch sein. In vielen industriell gefertigten Futtern ist leider Getreide als Hauptzutat enthalten, worauf der Verdaaungstrakt des Hundes nicht ausgerichtet ist.
BARF-Befürworter machen den hohen Getreideanteil für diverse Krankheiten ihrer Hunde verantwortlich (z.B. Allergien).

Wer seinen Hund barfen will, sollte aber auf eine ausgewogene Mahlzeitenzubereitung achten, damit keine Mangel- oder Überversorgung mit Nährstoffen entsteht.

Sasha: Was hat es für Auswirkungen auf den Hund?

Barfinfo: Wenn wir davon ausgehen, dass die BARF-Mahlzeit optimal angepasst ist, liegen die Auswirkungen auf der Hand. Am besten vergleichst du das mit dir selbst: Wenn du jeden Tag gesund und ausgewogen isst, fühlst du dich fit, deine Haut sieht gesund aus und du kannst konzentrierter lernen. Dasselbe gilt für unsere Haustiere.
Ein industriell hergestelltes Futter ist immer für einen Durchschnittshund berechnet und kann somit nie so optimal auf die Bedürfnisse eines einzelnen Hundes angepasst werden, wie das mit einer frisch zubereiteten Mahlzeit möglich ist.

Sasha: Welche Vorteile hat es zu Barfen?

Barfinfo: Das Barfen hat sehr viele Vorteile, siehe dazu auch unser Artikel:

https://www.barfinfo.de/barfen-warum/

Zusammengefasst kann man sagen:

  • Barfer wissen genau, was in die Futterschüssel kommt. Gerade für Allergiker-Hunde ist das wichtig. Bei einem Test der Stiftung Warentest kam heraus, dass in vielen Fertigfuttern nicht deklarierte Inhalte gefunden wurden.
  • Eine ausgewogene BARF Mahlzeit wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus
  • Mundgeruch und Zahnstein werden verringert, viele Hunde haaren weniger
  • Der Kotabsatz reduziert sich, da nicht so viel „unnötiges“ im Futter enthalten ist
  • Barfen ist oft günstiger als hochwertiges Fertigfutter bzw. der Hundehalter kann sehr genau bestimmen, wie viel er ausgeben will. Siehe dazu auch unser Artikel „Günstig Barfen“: https://www.barfinfo.de/guenstig-barfen/

Sasha: Welche Nachteile hat es?

Barfinfo:

  • Das Zusammenstellen und Zubereiten einer Barfmahlzeit kostet natürlich mehr Zeit als das Öffnen einer Dose.
  • Rohes Fleisch kann immer auch Salmonellen enthalten, gerade viele Barf-Fertiggerichte sind mit Keimen belastet. Deswegen sollte auf eine gute Küchenhygiene geachtet werden, gerade wenn Senioren oder Kleinkinder mit im Haushalt leben: Diese haben noch kein ausgereiftes Immunsystem und sind deswegen anfälliger für Krankheiten
  • Wer barft, muss sich mit der richtigen Ernährung des Hundes auseinandersetzen und viel lernen. Auch das kostet Zeit

Sasha: Wie ist es Entstanden Tiere (Hunde) zu Barfen?

Barfinfo: Es gab schon immer Hundehalter, die ihren Hund nicht mit Fertigfutter ernährt haben. Trockenfutter gibt es erst seit dem zweiten Weltkrieg. Die Amerikanerin Debbie Tripp führte Ende der 90er Jahre als erstes die Abkürzung Barf ein und nannte die Hundebesitzer, die ihre Tiere wieder ursprünglich ernähren wollten „Born Again Raw Feeders“ – „Wiedergeborene Rohfütterer“. Wenn man so will, ist also zu diesem Zeitpunkt der Name „Barf“ enstanden, dier Ernährungsform gibt es aber schon länger.

Sasha: Wieso macht man das?

Barfinfo: Die meisten Barfer wollen ihren Hund möglichst gesund und artgerecht ernähren. Dieses Bedürfnis können sie mit einem Fertigfutter oft nicht erfüllen, weswegen sie sich nach Alternativen umsehen und letztendlich dann oft beim Barfen landen.

Man kann also sagen, dass der Hauptgrund der Wunsch nach einer möglichst gesunden Ernährungsform des Haustiers ist.

Wir wünschen Sasha viel Erfolg für sein Schulprojekt und alles Gute für die Zukunft.

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