Wir alle lieben Bilder von unseren Vierbeinern und die Beliebtheit von YouTube-Tiervideos und Promikatzen beweist, dass auch viele Menschen ohne eigenes Tier von solchen Bildern emotional angesprochen werden. Leider schafft man es als Laie oft nicht, das Tier in seiner vollen und eigentlichen Pracht abzulichten. Es ist einfach zu schnell! Wir haben mit Tier-Fotografien Jutta Stegers gesprochen, die wunderschöne Fotos schießt und anderen Hundebesitzern in Workshops beibringt, wie das geht. Auch BARF war ein Thema im Interview.

Wichtig ist, dass man die Tiere auf Augenhöhe fotografiert.

Wichtig ist, dass man die Tiere auf Augenhöhe fotografiert.

Hallo Jutta, 2009 hast du deine Leidenschaft fürs Fotografieren wiederentdeckt – wie kam es dazu?

Auslöser war damals mein junger Briard Basil und ein Wechsel zu einer Hundeschule in der recht viel fotografiert wurde. Im internen Forum erlangten meine Fotos dann irgendwann Aufmerksamkeit und der Gedanke wuchs recht schnell, eines Tages die Fotografie kommerziell zu betreiben. Dass sich alles so schnell entwickelt, hätte ich aber zum damaligen Zeitpunkt nicht gedacht. Anfang 2014 gehe ich den nächsten entscheidenden Schritt und gebe meinen Hauptjob auf, um mich ganz auf die Fotografie zu konzentrieren.

Seit wann fotografierst du speziell Vierbeiner?

Ich denke man sollte eher fragen, seit wann ich keine Vierbeiner fotografiere 😉 Mein Augenmerk lag zu Beginn ausschließlich nur auf den Vierbeinern bzw. den Hunden. Danach folgten Pferde und Katzen und erst nach circa zwei Jahren kamen Aufträge für Hochzeiten oder Portraits hinzu. Mein Augenmerk liegt immer noch auf der Tierfotografie, jedoch schaue ich gerne über den Tellerrand hinaus und hole mir Ideen und Anregungen in anderen Bereichen.

Hier könnt ihr die Arbeiten von Jutta sehen.

[box type=“info“] Tipps zur Tierfotografie: • Sonne im Rücken • Auf Augenhöhe des Hundes • Lieber mehr Platz bis zum Bildrand lassen • Zoomobjektiv; etwa mit 70-200mm Brennweite • Spiegelreflex- oder Bridgekamera mit Zeit- und Blendenpriorität • Verschlusszeiten von 1/1000tel oder kürzer [/box] Jeder ungeübte Fotograf hat zahlreiche unvorteilhafte Bilder seiner Hunde Zuhause – Die Beine zu kurz, die Nase zu groß und der Körper gedrungen. Wie vermeide ich solche Bilder?
Lotta
Mich selber bewegen: Soll heißen, man sollte sich in der Regel auf Augenhöhe des Hundes begeben. Entweder in die Hocke gehen oder bei kleinen Hunden noch tiefer auf den Boden. Außerdem lieber ein wenig mehr Platz bis zum Bildrand lassen, der Hund bewegt sich oft aus dem Bild heraus und es werden gerne Körperteile abgeschnitten. Von Vorteil wäre sicherlich ein Zoomobjektiv, das heißt ein Objektiv mit verstellbarem Brennweitenbereich. Meine Lieblingsbrennweite ist das 70-200mm Objektiv.

Hast du generelle Tipps zur Tierfotografie?

Wie schon gesagt, begib dich auf Augenhöhe deines Hundes. Wichtig ist es, die Sonne im Rücken zu haben, damit möglichst Licht auf das Gesicht und die Augen fällt. Die Ausrüstung ist in der Tierfotografie ebenfalls ein wichtiger Punkt. Es sollte möglichst eine Spiegelreflex- oder Bridgekamera sein, in der man mit Zeit- und Blendenpriorität (Zeit- oder Blende werden vorgegeben) arbeiten kann. Bei einem laufenden Hund benötigt man Verschlusszeiten von 1/1000tel oder kürzer, die man der Kamera über die Zeitpriorität vorgeben kann. Hat man einen höheren Anspruch an seine Bilder, sollte man bestrebt sein, den Automatikmodus und die Motivprogramme der Kamera zu verlassen und der Kamera feste Vorgaben zu machen. Dieses Basiswissen erlangt man in guten Fotoworkshops und ist später in allen Bereich der Fotografie anwendbar.
luna-wasser
Du bietest auch Workshops zur Tierfotographie an: Wie laufen diese ab und was kosten sie?

Ja, mein Thema ist „Hunde in Bewegung“, wobei man in einem ca. 3-stündigen Theorieteil das Basiswissen in Bezug auf Blende, Zeit und ISO vermittelt bekommt. Es geht nicht alleine darum, nur Hunde in Bewegung fotografieren zu können, sondern das gesamte Zusammenspiel zu verstehen. Sobald dieses passiert, ist man für alle Standardsituationen gewappnet. Darüber hinaus gehe ich aber noch auf spezielle Einstellungen in der Bewegungsfotografie ein, die am Nachmittag in der Praxis vertieft werden. Der Workshop dauert in der Regel von 10 bis 17 Uhr und kostet 149 Euro.

Seit wann barfst du und woher bekommst du dein Fleisch?
Jutta-Fleurie
Warum hast du mit Barf angefangen?
Ich barfe seit ungefähr vier Jahren. Ich fahre zu Händlern in meiner Umgebung, d. h. zur Futter-Fundgrube in Grevenbroich, nach Lobo-Pro in Hückelhoven und nun ganz neu zu Omas Hundekeks hier in Mönchengladbach.

Wie schaut eine normale Portion bei dir aus?

Meine beiden Briards teilen sich ein Kilo Fleisch pro Tag, hinzu kommt püriertes Gemüse, ein EL Öl und wechselnde Zusatzstoffe wie Grünlippmuschel oder Spirulina. Auf Getreide verzichte ich komplett. Mein junges Mädchen bekommt immer noch eine Extraportion Eierschalenpulver, mir fällt es schwer nur ihr einen Knochen zu geben und mein Junge geht leer aus. Deshalb gleiche ich ihren erhöhten Bedarf über Eierschalen aus.

Ich hatte in der damaligen Hundeschule von den Vorteilen des Barfens gehört und wollte dieses selber ausprobieren. Meine Hunde haben es auf Anhieb mit Freude gefressen, schon nach kurzer Zeit war das Fell besser, gerade beim Briard war weniger Unterwolle da. Bis heute habe ich die Entscheidung nicht bereut und ich glaube, meine Hunde auch nicht.

Vielen lieben Dank für die tollen Bilder und das Interview.