Wer sich noch nie mit dem Thema Hundefutter auseinander gesetzt hat, der wird sicherlich den Begriff BARF noch nicht gehört haben und steht vor der Frage, was ist das eigentlich? Deswegen gibt es hier eine kurze und knappe Aufklärung zu BARF.

Hund beim Essen

Mahlzeit

Wofür steht eigentlich die Abkürzung BARF?

BARF ist eine Abkürzung für die es mehrere verschiedene ausgeschriebene Varianten gibt. Zum einen steht BARF für Born Again Raw Feeders, was auf Deutsch in etwa wiedergeborene Rohfütterer bedeutet. Der Begriff kommt aus den USA und wurde von Debbie Tripp verwendet, um diese Fütterungsmethode zu beschreiben. Der Begriff selbst blieb nicht vom Wandel der Zeit verschont und so steht die Abkürzung nun auch für Bones And Raw Foods. Um auch in der deutschen Übersetzung weiterhin die Anfangsbuchstaben B A R F zu haben, hat sich Biologisches Artgerechtes Rohes Futter innerhalb der deutschen Anhängerschaft dieser Fütterungsmethode durchgesetzt.
Wer der englischen Sprache mächtig ist, dem wird sicherlich schon aufgefallen sein, dass BARF ebenso eine weitere Bedeutung haben kann.

 

Was muss ich bei der Umstellung zu BARF beachten?

Sinnvoll ist es hier, konsequent umzustellen. Entweder es wird weiterhin normales nasses Hundefutter oder Trockenfutter in den Napf gepackt oder es erfolgt ein Wechsel zur Rohfütterung.
Bitte hier keine Experimente. Der Hundemagen verträgt eine Komplett-Umstellung des Futter wesentlich besser, als eine schrittweise Umstellung. Und ein junger Hund wird sich auch wesentlich schneller an das neue Futter gewöhnen, als der betagtere Vierbeiner. Hier sollte man sich vorher informieren, was und in welchen Mengen verfüttert werden darf und kann.
Da ein Hund ausgewogen ernährt werden soll, stellt sich hier natürlich die Frage, kann ich denn meinen Hund mit BARF wirklich vernünftig bzw. ausgewogen füttern?
Solange dafür gesorgt wird, dass der Hund abwechslungsreiche Kost bekommt, welche aber auch nicht jeden Tag alle wichtigen Elemente beinhalten muss, denn auch der Vorfahre des Hundes, der Wolf, hat nicht jeden Tag volle Mahlzeiten zur Verfügung. Hier kann sich an dessen Futter- und Fressverhalten orientiert werden.
Es muss also nicht zwingend eine ausgewogene Mahlzeit im Hundenapf landen, aber auf jeden Fall sollte dem Hund Abwechslung geboten werden. Verschiedene Fleischsorten, gemischt mit genug verschiedenen Obst- und Gemüsesorten gleichen eventuell vorhandene Mängel wieder aus.

 

Rohes Fleisch, darf ich das überhaupt füttern?

Rohes Fleisch zu füttern schadet keinem Hund und macht ihn auch nicht zu einer blutrünstigen Bestie, auch wenn die weitläufige Meinung anders lautet. Allerdings gibt es Fleisch, auf das beim BARFen verzichtet werden soll, nämlich Schweinefleisch und auch Wildschwein. Im rohen Zustand kann es für Hunde einen tödlichen Virus enthalten. Deswegen lieber auf Rindfleisch, Putenfleisch, Hühnchen, Wild oder auch auf Fisch zurückgreifen.
Und wenn der Hund keinen Appetit auf das leckere Rohfleisch hat, dann kann auf kleine Tricks zurückgegriffen werden. Beispielsweise kann man rohes und gekochtes Fleisch gemeinsam in den Napf packen und hier das Mischungsverhältnis stetig ändern, bis schlussendlich nur noch rohes Fleisch als Futter in Frage kommt.

Zur artgerechten Fütterung gehören neben dem rohen Fleisch, Obst und Gemüse auch Knochen. Grundsätzlich können alle Knochensorten gefüttert werden. Es gilt nur darauf zu achten, dass die Knochen nicht gekocht wurden, da diese Knochen spröde werden und splittern können, was im ungünstigsten Fall zu einem tödlichen Darmverschluss führen kann oder aber zu schweren Darmverletzungen. Außerdem sollten noch rohe Fleischreste an den Knochen hängen, um die Verdauung besser ankurbeln zu können und die Knochen sollten von relativ jungen Schlachttieren stammen, da hier der Calciumgehalt wesentlich höher ist, als bei altersschwachen Tieren.
Abschließend noch der Hinweis, dass jede Fütterungsmethode ihre Vor- und Nachteile mit sich bringt. Wer sich für BARF entscheidet, der trägt hier allerdings ein wenig mehr Verantwortung für die Ernährung seines Vierbeiners, als der typische „Dosenöffner“, denn das Futter muss selbst zusammengestellt werden.

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