Immer mehr Hunde und Katzen leiden unter Futtermittelallergien. Ob unser Liebling wirklich betroffen ist, können wir nur anhand einer richtig durchgeführten Ausschlussdiät feststellen. Andere Allergietests – seien es nun Blut- oder Kontakttests – stammen meist aus der Humanmedizin und liefern für Haustiere keine sicheren Daten. Doch wie funktioniert eigentlich eine Ausschluss- bzw. Eliminationsdiät?

Was ist eine Ausschlussdiät?

Eine Eliminationsdiät wird bei einem Verdacht auf eine Futtermittelallergie durchgeführt. Dabei füttert der Tierbesitzer über einen Zeitraum von mindestens acht Wochen ausschließlich eine Fleisch- und eine Kohlenhydratquelle. Wir empfehlen allerdings den Zeitraum der Eliminationsdiät auf zwölf Wochen auszudehnen. Der Hintergrund ist, dass viele Allergiker erst nach zehn oder mehr Wochen auf die Ausschlussdiät reagieren. Der Verdacht auf eine Futtermittelallergie erhärtet sich, wenn die Symptome beim Hund unter Einhaltung der Diät nach und nach verschwinden. Sicher diagnostiziert werden kann die Allergie allerdings erst, wenn der Provokationstest positiv ausfällt. Das ist dann der Fall, wenn nach der erfolgreich durchgeführten Ausschlussdiät wieder das alte Futter gefüttert wird und daraufhin die Allergiesymptome wieder auftreten.

Hund Fleisch

Bei einer Ausschlussdiät darf über mehrere Wochen nur eine Fleischsorte gefüttert werden

Voraussetzungen einer Ausschlussdiät

Wenn Sie vermuten, dass ihr Hund eine Futtermittelallergie hat, sollten Sie zunächst immer erst einen Tierarzt aufsuchen. Gerötete Haustellen, Magen-Darm-Probleme oder Juckreiz weisen zwar auf eine Futtermittelallergie hin, können aber auch andere Ursachen haben, die zunächst vom Tierarzt abgeklärt werden müssen. Wenn sich der Verdacht auf eine Allergie erhärtet, können Sie eine Eliminationsdiät starten. Wir empfehlen eine Ausschlussdiät nur bei erwachsenen Hunden und Katzen, weil die Tiere in der Zeit der Diät teilweise mit Nährstoffen unterversorgt sind, was einem erwachsenen Individuum nicht schadet – sofern die Ernährung nach der Ausschlussdiät angepasst wird – aber bei einem Tier im Wachstum zu Problemen führen kann.

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Durchführung einer Eliminationsdiät

Zunächst benötigen Sie eine Protein-, also Fleischquelle, die Ihr Hund bisher noch nie gefressen hat. Das kann sich mitunter als gar nicht so leicht herausstellen, da in den letzten Jahren exotische Fleischsorten im Hundefutter in Mode gekommen sind. Bei einer Ausschlussdiät sollten Sie auf kommerzielles Futter verzichten und in dieser Zeit selbst kochen oder, sofern Ihr Hund bereits gebarft wird, einfach roh füttern. Idealerweise kommen auch die Kohlenhydrate aus einer Futterquelle, die Ihr Hund noch nicht kennt. Dafür bietet sich zum Beispiel oft Süßkartoffel an. Wichtig ist, dass Sie sich sowohl beim Fleisch, als auch bei den Kohlenhydraten zu Beginn für eine Sorte entscheiden und keinesfalls davon abweichen.

Hund Katze Tisch

Leckereien vom Tisch sind während der Ausschlussdiät strengstens verboten

Häufige Fehler

In der Zeit der Eliminationsdiät dürfen auch keine Leckerli, Vitaminpasten oder Zusatzfuttermittel gefüttert werden, da auch diese oft tierische Eiweiße enthalten. Wenn Sie auf einen Snack für Zwischendrin für Ihren Liebling nicht verzichten wollen, können Sie sich das Fleisch selber trocknen oder Sie suchen nach gedörrten Leckereien derselben Fleischsorte. Aber Vorsicht! Kaufen Sie keine fertigen Leckerchen, die nicht aus reinem Fleisch bestehen. Sie enthalten sehr oft pflanzliches oder tierisches Protein, auf das der Hund wieder allergisch reagieren kann. Die Ausschlussdiät war dann für die Katz. Achten Sie auch darauf, dass Ihr Vierbeiner nichts zwischendrin fressen kann – informieren Sie Nachbarn und Freunde, dass für einige Wochen niemand Ihrem Hund heimlich etwas zustecken darf. Sollte Ihr Haustier beim Gassi gehen gerne mal im Gebüsch etwas fressen, den Müll ausleeren oder sich am Futternapf Ihrer Katze bedienen, sorgen Sie dafür, dass er es in der Zeit der Eliminationsdiät nicht kann.

Futtermittelallergie – und jetzt?

Steht fest, dass Ihr Hund eine Futtermittelallergie hat, können Sie zu den Ausgangsprodukten Ihrer Ausschlussdiät nach und nach andere Komponenten hinzufügen. Warten Sie immer erst mindestens vier Wochen ab, bis sie eine weitere Fleisch- oder Gemüsesorte hinzufügen. Wenn Sie einen „Pool“ aus zwei bis drei Fleischarten und Kohlenhydratquellen haben, die ihr Hund gut verträgt, können Sie mit dieser Zutatenliste zu einem Tierernährungsexperten gehen – wir empfehlen an dieser Stelle einen entsprechend spezialisierten Tierarzt oder ein Institut für Tierernährung, zum Beispiel das der LMU – und sich einen detaillierten Ernährungsplan für Ihren Hund zusammenstellen lassen. So ist sichergestellt, dass Ihr Hund wieder mit allen nötigen Nährstoffen versorgt ist.

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